Erfahrungen im Tor sammeln - Begeisterung wecken

Im Training der Altersstufen U9 und U11 sollten die Kinder, die im Tor spielen wollen, noch regelmäßig auch als Feldspieler am Mannschaftstraining teilnehmen, um eine gute Kufen- und Kantenkontrolle zu erlernen. Kinder, die mit dem Eishockey anfangen, sollten erst dann regelmäßig die Torwartausrüstung im Training tragen, wenn die schlittschuhläuferischen Basistechniken erlernt worden sind, da deren Gewicht und Umfang ein technisch sauberes Erlernen der Lauftechniken erhablich erschweren.

Grundsätzlich ist die Gewöhnung an und die Bekanntmachung mit der Torhüterausrüstung ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung in dieser Entwicklungsstufe.

Der Fokus des Trainings ist dabei so zu gestalten, dass die Kinder eine angenehme Trainingserfahrung erleben, in der sie sich sowohl als Eishockeyspieler_in, als auch als junge Menschen weiterentwickeln können.


Schlittschuhlauftechniken

Schlittschuhlauftechniken sind für Torhüter_innen genauso elementar, wie für Feldspieler_innen. Um die läuferischen Fähigkeiten von jungen Torhüter_innen auszubilden, ist es wichtig, auf großem Raum zu arbeiten und längere Wegstrecken zu nutzen. Gerade wenn im Mannschaftstraining läuferische Schwerpunkte auf dem Programm stehen, sollte auch den Torhüter_innen ein eigener Bereich mit entsprechender Länge zur Verfügung stehen.

  • Schlittschuhbasistechniken

    Lauftechniken

    Für die Basislauftechniken sind folgende Laufarten von Bedeutung:

    • Vorwärtslaufen (gerade und mit übersetzen)
    • Rückwärtslaufen (gerade und mit übersetzen)
    • In Grundstellung laufen “C-Lauf“ (vorwärts & rückwärts)
    • Starten und stoppen
    • Starten und stoppen in Grundstellung (Ein-Fuß-Technik)
    • Shuffle (Groß und Klein)
    • Richtungswechsel

     

    In der Basisschulung können und sollten Laufarten der Basislauftechniken auch und vor Allem in spielerischer Form trainiert werden (z.B. Fangspiele).


    Kufen und Kanten

    Die Kontrolle der Kufen und der Kanten ist ein wichtiges Fundament für die Vielseitigkeit der Torhüter_innen in ihrer gesamten Ausbildung. Es heißt, Torhüter_innen sollten die besten Schlittschuhläufer in der Mannschaft sein. Damit ist die Kontrolle der Kufen und Kanten in komplexen Bewegungen gemeint. Eine fundierte Ausbildung in diesem Bereich ermöglicht es den Torhüter_innen, in verschiedensten Situationen instinktiv zu agieren, während eine stabile Position über die Kontrolle von Kufen und Kanten auch in unverhersehbaren Situationen wiederherstellbar ist.

    • Innenkanten
    • Außenkanten
    • Sprünge
    • Rotationen
    • Gleiten (einbeinig)
    • T-Push
    • Richtungswechsel

Stocktechnik

Die Stocktechnik mit den Teilen Bewegung mit dem Puck, Passen, Schießen, Pässe abfangen und eingeschossene Pucks stoppen, ist eine grundlegende Fähigkeit im modernen Torwartspiel. Ohne eine fundierte Ausbildung darin ist eine Entwicklung auf dieser Position praktisch unmöglich, daher ist es wichtig, die deren Grundlagen bereits in der Basisschulung anzulegen und zu fördern.

Es muss beim Training dieser Fähigkeiten beachtet werden, dass Torwartschläger einen deutlich steileren Winkel zwischen Schaft/Paddle und Schaufel haben, als Spielerschläger. Daher müssen Torhüter_innen den Puck näher am Körper führen, um genügend Druck mit dem gesamten Schlägerblatt aufs Eis zu bringen.

Die Torhüter_innen sollen ein immer besser werdendes Gefühl für den Schläger und das Spielgerät entwickeln und sich trauen, aktiv am Spielgeschehen teilzunehmen. Das ist das vorrangige Ziel der Basisschulung.

  • Bewegung mit dem Puck

    Im Bereich der Basisschulung sollte vor Allem darauf geachtet werden, dass die jungen Torhüter_innen sich mit dem Puck vorwärts und rückwärts bewegen können und auch Drehungen ausprobieren. Dabei werden verschiedene Griffpositionen (lang, kurz), sowie das Weiterspielen des Pucks mit Vor- und Rückhand erlernt. In Spielformen werden die Torhüter_innen dazu animiert, aktiv teilzunehmen und verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren.

  • Passen

    Die Kinder beginnen, einhändig und beidhändig, mit Vor- und Rückhand zu passen. Auch entdecken sie verschiedene Möglichkeiten, Pucks zu stoppen und Pässe abzufangen. Hierbei wird die methodische Reihung, vom Stand in den Stand, bis zu Pässen aus der eigenenen Bewegung zu sich bewegenden Spieler_innen, beachtet.


Lesefähigkeiten

Unter Lesefähigkeiten wird im Allgemeinen das frühzeitige Antizipieren des wahrscheinlichsten Geschehens und damit verbunden die Auswahl der erfolgversprechensten Technik verstanden.

Es geht aus Sicht der Torhüter_innen also darum, zu erkennen, wann die Puckführenden welche Aktion ausführen (Schuss, Pass).

Bereits in der Basisschulung können die Tohüter_innen lernen, die Schuss- oder Passauslösung zu lesen. Dieses ist am wichtigsten, um ein konstant gutes Abwehrverhalten, das nicht auf Zufall basiert, abrufen zu können. Ausgangspunkt für das Erfassen der bestehenden oder entstehenden Situation ist hierbei immer der_die puckführende Spieler_in.


Abwehrtechniken

Torhüter_innen sollten immer den Anspruch verfolgen, jeden Puck zu halten. Bei dessen Vermittlung muss viel Wert darauf gelegt werden, dass keine kontrollierte Puckabwehr erfolgen kann, ohne den Puck zu sehen. Die visuelle Bindung bildet daher die Grundlage für die Puckabwehr. Der Puck muss vor, während und nach der gesamten Abwehraktion bzw. Nachabwehr im Fokus sein. Ebenso kann keine kontrollierte Puckabwehr erfolgen, wenn nicht rechtzeitig eine adäquate und richtige Position eingenommen wird, sowie, wenn die Schussauslösung nicht gelesen wird.

Auch wenn der Wille, jeden Puck stoppen zu wollen, bei allen Torhüter_innen gefordert und gefördert werden muss, sollen im Basisschulung explizit keine Battle-Techniken geschult werden. Im Vordergrund steht, die Abwehrtechniken zu entdecken und kennenzulernen. Nie dabei zu kurz kommen darf die Freude, Pucks zu stoppen!

  • Visuelle Bindung

    Unter visueller Bindung versteht man die Fixierung des Pucks mit den Augen von der Schussauslösung, also vom Schlägerblatt des_r gegnerischen Spielers_in, bis zum eigenen Körper im Rahmen der Abwehrausführung. Die, so genannte, visuelle Bindung ist ein unabdingbarer Faktor im Rahmen der konstanten und kontrollierten Puckabwehr. Sie ermöglicht es dem Gehirn, Informationen schneller zu verarbeiten und die entsprechende Abwehrart bzw. Technik besser und exakter auszuwählen. Die visuelle Bindung ist daher auch ein großer Faktor im Rahmen der Puckkontrolle, wenn es darum geht, die Anzahl der Rebounds so niedrig wie möglich zu halten.

    Die visuelle Bindung wird bei jedem Schuss, der im Spiel oder im Training auf das Tor gebracht wird, angewandt. Vom ersten Tag der Ausbildung bis zum Ende der spielerischen Laufbahn ist sie immer unablässiger Bestandteil der Abwehrausführung!

  • Arten der Abwehrausführung

    Reaktive Abwehr

    Bei der reaktiven Abwehr werden in der Grundstellung Oberkörper und Hände so ausgerichtet, dass Pucks, die in den "fangbaren Bereich" gelangen mit der Abwehrwerkzeugen: Fanghand, Stockhand, Schläger und Rumpf/Bauch, kontrolliert werden können. Die oberste Priorität ist die kontrollierte Schussabwehr ohne Nachschüsse zuzulassen.


    Blockabwehr

    Bei der Blockabwehr ist die Position bzw. die Abwehrposition so gewählt, dass der_die Torhüter_in passiv agiert und bewusst Räume ausfüllt. Die Raumausfüllung hat hier Priorität ein potentieller Abpraller wird hier, im Gegensatz zur reaktiven Abwehr, in Kauf genommen. Die Blockabwehr ist insbesondere bei Schüssen nah am Tor, Blockzone, relevant.

  • Werkzeuge der Abwehrausführung

    Fanghand

    Die Fanghand ist ein elementares Abwehrwerkzeug der Torhüter_innen. Sie ermöglicht, den Puck direkt zu fixieren und damit einen Spielunterbruch herbeizuführen oder diesen kontrolliert weiterzuspielen. Diese Vielseitigkeit ist ein großer Vorteil und sollte daher von Beginn an in der Ausbildung von Torhüter_innen eine übergeordnete Rolle einnehmen.

    Die Fanghand ermöglicht es den Torhüter_innen, den Puck auf der Fanghandseite, im Bauch- und Kopfbereich und bei einfachen Schüssen auch auf der Stockhandseite unmittelbar festzumachen. Alle diese Bereiche bzw. Räume sind Teil der Fanghandausbildung.

    Ein wichtiger Aspekt ist vor Allem die reaktive Ausrichtung der Handposition vor dem Körper mit nach vorne geneigtem Oberkörper und visueller Bindung mit den Augen auf dem Puck.


    Stockhand

    Im Vergleich zur Fanghand ist die Stockhand weniger vielseitig, da sie nur eingeschränkte Kontrolle im Rahmen der Abwehrausführung bietet. Erste Priorität ist die Umlenkung der Scheibe in eine Position, von der für Tor und Torhüter_in eine geringere Gefahr durch einen Folgeangriff entsteht. Häufig sind dies die Ecken des Spielfeldes. Die bewusste Platzierung von Pucks mit der Stockhand sollte vom ersten Tag der Ausbildung im Rahmen der Abwehrausführung eingefordert werden.


    Rumpf

    Die Kontrolle des Pucks am Rumpf ohne das Zulassen einer zweiten Schussmöglichkeit ist eine erlernbare, reaktive Fähigkeit. Im Mittelpunkt steht nicht bloß die Abwehr mit dem Bauch- und Brustbereich, sondern vielmehr die Positionierung des Oberkörpers und der Hände zur Fixierung des Pucks im Körperbereich.


    Schläger

    Die Kontrolle des Pucks mit dem Schläger ist eine Gewohnheit, die von Beginn an implementiert werden sollte. Die Reaktion auf flache Schüsse mit dem Schläger wird automatisiert. So gewinnt die Bedeutung des Schlägers im Rahmen der allgemeinen Puckkontrolle die entsprechende Prioriät. Die korrekte Ausführung ist Teil der technischen Ausbildung, die reaktive Bewegung mit dem Schläger an sich ist Teil der reaktiven Ausbildung.


    Beine/Schienen: Butterfly

    Der Butterfly ist ein klassisches Blockwerkzeug und ein elementarer Bestandteil der Puckabwehr bei flachen oder halbhohen Schüssen. Die Stärken des Butterflys sind:

    A) Hohe Raumabedeckung
    B) Kompaktheit
    C) Laterale Mobilität
    D) Schnelligkeit – im Sinne der Abwehrauslösung bzw. Ausführung.
    E) Kombination bzw. Integration des Prinzips der “Reaktiven Abwehr“

    Die Stärken des Butterflys kommen im Rahmen der Puckabwehr unter folgenden Bedingungen zur Entfaltung:

    Der_die Torhüter_in...

    • ...verfügt über Geduld, liest die Schussauslösung und nutzt diesen nur bei flachen oder halbhohen Schüssen.
    • ...ist ausgebildet im Bereich Positionsspiel und verfügt über Wissen aus den Bereichen Block-Zone, Reaktions-Zone und Mixed-Zone.
    • ...kombiniert das klassische Blockwerkzeug “Butterfly“ mit den Komponenten der Reaktivität. Damit sind insbesondere die reaktiven Hände und alle Teilbereiche, die damit in Verbindung stehen, gemeint (s. unten: "Reaktive Ausbildung").
    • ...ist sich bewusst, dass im Rahmen der Butterfly-Nutzung auch eine Nachabwehr erforderlich sein kann (Rebound-Situation), welche eine direkte Positionsanpassung erfordert. Hier kommt eine laterale Mobilität zur Geltung, die in der Butterfly-Position unten oder die im Rahmen einer neuen Ausrichtung zurück auf die Füße in die allgemeine Grundstellung des Torhüters notwendig sein kann.

     

    ln der Basisschule soll insbesondere darauf geachtet werden, dass die Torhüter_innen nicht grundlos bei jedem Schuss in die Butterfly-Position gehen. Es muss darauf geachtet werden, dass nicht allein die Beinstellung, sondern vielmehr die gesamte Abwehrposition auf den Knien erlernt wird: Oberkörper aufrecht und leicht vorgebeugt, Hände vor dem Körper auf den Puck gerichtet, Schläger auf dem Eis.

  • Reaktive Ausbildung

    Die reaktive Ausbildung ist neben der läuferischen Ausbildung eine Komponente der täglichen Arbeit, die absolute Priorität genießt. Ein_e Torhüter_in, der_die über sehr gute läuferische und reaktive Fähigkeiten verfügt, ist immer wieder in der Lage, die nächste Abwehr auszuführen.

    Auch bei der reaktiven Ausbildung gelten die Grundprinzipien "vom Einfachen zum Schweren" und "vom Langsamen zum Schnellen". Daher wird die Ausbildung in der Basisschulung von Beginn an eher einfach gestaltet. Den Athlet_innen wird ein allgemeines Verständnis für eine reaktive Grundstellung und dabei insbesondere für die Ausrichtung der Hände, des Oberkörpers und des Kopfes vermittelt.

  • Nachabwehr

    Die Nachabwehr kann stehend oder in der Butterfly-Position erfolgen. Zentrales Element ist zu wissen, wo sich der Puck befindet, bzw. dieses Wissen wiederzuerlangen. Daraus stellt der_die Torhüter_in die richtige Ausrichtung zum Puck (wieder) her. Es ist also elementar, jedem Puck im Spiel zu folgen.

    Im Bereich der Basisschulung sollten die Kinder lernen, jedem Puck nach erfolgter Abwehr zu folgen, um die Möglichkeit einer schnellen Nachabwehr zu haben und/oder bereit für die neue Spielsituation zu sein (Recovery).


Taktisches Verhalten

Das Torhüterspiel im Eishockey ist geprägt von Räumen. Nur Torhüter_innen, die zur richtigen Zeit den richtigen Raum mit dem eigenen Körper ausfüllen, verfügen über eine realistische Chance, den Puck abzuwehren. Daher ist es wichtig, auch schon in der Basisschulung die Grundprinzipien der Raumausfüllung zu verstehen, der Fokus liegt aber auf dem Erfahren und Erlernen der Techniken.

In der Basisschulung werden im taktischen Bereich die Grundlagen für das Positionsspiel gelegt. Die kinder werden mit den physikalischen Prinzipien Winkel, Tiefe und Körper vertraut gemacht. Soweit möglich, kommen hierbei Tore mit verminderter Größe zur Anwendung, die der Altersgruppe bzgl. Größe entsprechen.

  • Positionsspiel

    Grundstellung

    Die Grundstellung im Torwartspiel verfügt über klare Merkmale, die universell gleich sind und für alle Torhüter_innen gelten. In der Ausbildung sollte man sich auf diese Grundprinzipien konzentrieren und nicht versuchen, Torhüter_innen in ein Muster zu pressen, das nicht ihren physiologischen Vorraussetzungen entspricht. Jeder Mensch ist anders gebaut. Das ist ein unverrückbarer Fakt. Und daher wird auch bei jedem Menschen die Grundstellung etwas von der Anderer abweichen. Die Prinzipien der Grundstellung bleiben davon aber unberührt.

    Diese Prinzipien lauten:

    • Hände leicht vor dem Körper zum Puck gerichtet
    • Schläger vor dem Körper
    • Oberkörper leicht nach vorne gebeugt
    • Schlittschuhe leicht auf den Innenkanten
    • Gewicht gleichmäßig auf den Fußballen verteilt
    • Knie und Sprunggelenke gebeugt

    Physikalisches Prinzip von Winkel, Tiefe und Körper

    Wir unterscheiden hierbei zwischen den drei miteinander fest verbunden Bereichen:

    A) Winkel
    Hiermit ist das klassische Winkelverhältnis von Torhüter_in zum Puck gemeint. Allgemeine Faustregel für die jüngeren Torhüter_innen ist hier: “Nase mittig zum Puck und Bauchnabel mittig zum Puck.“ Diese altersgerechte Regel gibt den jüngeren Athleten ein allgemeineres Verständnis von ihrer Aufgabe, ohne abstrakt denken zu müssen. Wichtiger Punkt für alle Trainer_innen und Torhüter_innen ist es, immer wieder drauf zu achten, dass die Winkelausrichtung ausschließlich zum Puck erfolgt und nicht zum Körper der_des Gegenspielers_in.

    B) Tiefe
    Unter dem Wort TIEFE im Torwartspiel versteht man die Distanz des_r Torhüters_in von der eigenen Torraumlinie im Bezug auf die Entfernung zum Puck. Die Tiefe der Position im Eishockeytorwartspiel wird kontinuierlich angepasst, um die optimale “Positionstiefe“ für den bevorstehenden Angriff zu haben. Man unterscheidet hier zwischen vier Bereichen:

    1. Ausgangstiefe = Startposition allgemein für alle Angriffsarten

    2. Konservative Tiefe = Positionstiefe näher zur Torlinie  

    3. Mittlere Tiefe = Hierbei handelt es sich um einen Näherungswert für die bestmögliche Tiefe. Der_Die Torhüter_in hat die finale Positionstiefe hier noch nicht erreicht. Er_Sie hat sich allerdings eine optimale Ausgangsposition verschafft, um Anpassungen in Bezug auf bevorstehende Angriffe vorzunehmen.

    4. Aggressive Tiefe = Positionstiefe weiter von der Torlinie entfernt

    Die genauen Anforderungen für die Auswahl der optimalen Tiefe der Position unterscheiden sich abhängig von der Spielsituation und den Eigenschaften der Torhüter_innen. Letztere sind zum Beispiel unterschiedliche läuferische, athletische, körperliche und Lesefähigkeiten der Torhüter_innen. Insbesondere die Körpergröße spielt eine entscheidende Rolle.

    Praxisbeispiel: Ein Torhüter mit einer Körpergröße von über 1,90 Meter kann einen 2 vs. 1 Angriff mit einer eher konservativeren Tiefe spielen, als ein_e Torhüter_in mit geringerer Körpergröße.

    C) Körper
    Man unterscheidet beim Körperspiel zwischen den folgenden Kategorien:

    1. Reaktivität = Grundausrichtung des Körpers, im Besonderen des Oberkörpers, um eine reaktive Abwehr zu jeder Zeit optimal ausführen zu können.

    2. Kompaktheit = Der Körper bildet eine Einheit, bei der die Abwehr so ausgewählt ist, dass ein Puck nicht "durch ihn hindurch gehen" kann.

    3. Größe = Abhängig von der Angriffssequenz nutzen Torhüter_innen ihre Körpergröße für eine optimal Raumabdeckung. Diese kann durch Anpassungen im Rahmen der Grundstellung von Angriff zu Angriff angepasst werden.

    4. Breite = Maximale Raumabdeckung von links nach rechts und von rechts nach links.

    5. Beweglichkeit = Die Fähigkeit die Körperreichweite durch die von der Körperposition gegebene Beweglichkeit zu erhöhen.

    Zusammenfassung: Der_die Torhüter_in benötigt zur erfolgreichen Abwehr immer den richtigen Winkel zum Puck. Er_Sie kombiniert die Winkelposition mit einer zur Angriffssequenz passenden Tiefe. Bei Auslösung des Schusses bringt der_die Torhüter_in seinen_ihren Körper hinter die Scheibe. Wenn alle drei Parameter berücksichtigt werden, sind die physikalischen Prinzipien für eine erfolgreiche Puckabwehr gegeben. 


Motorik und Athletik

Die motorische und athletische Ausbildung von Torhüter_innen in der Basisschulung orientiert sich weitestgehend an der der Feldspieler_innen. Die Grundsätze zu Übungsauswahl, Priorisierung und Beispieltrainingspläne und -übungen dafür sind im Grundlagentraining unter dem Reiter Motorik/Athletik zu finden.