Individualisierung im Fokus

Im Aufbautraining 2 erhöhen sich Intensität und Umfang der athletisch-motorischen Ausbildung, wobei die Inhalte aus dem Aufbautraining 1 im Wesentlichen beibehalten werden. Die Individualisierung wird fortgeführt und in Richtung Positionsspezialisierung weiterentwickelt. Dabei ist die individualisierte athletische Ausbildung auf Basis einer entsprechenden Leistungsdiagnostik auszurichten.

Die Spieler erhalten individuell zugeschnittene Programme für das Heimtraining (insbesondere auch im Sommertraining), mit denen sie eigenverantwortlich arbeiten, um Defizite (z. B. muskuläre Dysbalancen) abzubauen, die auf Basis der Tests (s. auch Leistungsdiagnostik und die Testungen zur Verletzungsprophylaxe, die zusammen mit der VBG entstanden sind) ermittelt wurden. Darüber hinaus müssen separate Athletikeinheiten in den (Mannschafts-)Wochentrainingsplan integriert werden.


Return to Performance - Wiederaufnahme des Nachwuchsleistungssports

Die Pandemie mit Covid-19 hat den Nachwuchsleistungssport und insbesondere auch das Eishockey dazu gezwungen, leistungssportliches Training und die athletische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen zu unterbrechen. Der Wiedereinstieg ins Training und insbesondere auch ins Kraft- und Motoriktraining stellt nun die neueste Herausforderung dar. Um diesen, nach mehreren Monaten Pause vom organisiertem Sporttreiben, ohne Überlastungserscheinungen und Verletzungen abhalten zu können, sind im Rahmen der KINGS-Studio (https://www.uni-potsdam.de/kraftprojekt/index.php) praktische Trainingsempfehlungen entstanden, die in folgendem Video erläutert werden.

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Koordination

Neben der Weiterführung der bisherigen Koordinationsschulung steht im Aufbautraining vermehrt der systematische und gezielte Abbau koordinativer Defizite der Spieler im Fokus. Daher nehmen eishockeyspezifisch koordinative Inhalte sukzessive einen höheren Stellenwert ein als allgemeine.


Mobilität und Stabilität

Intensives eishockeyspezifisches Training kann körperliche Anpassungen begünstigen, die (ungewollt) auch negative Effekte nach sich ziehen können. Beispiel: Hüftproblematiken durch die tiefe Position und Schlägerhaltung. Deshalb ist es auch im Sinne der Verletzungsprävention wichtig, hier mit entsprechenden Übungen gezielt gegenzusteuern.


Kraft

Neben Übungen mit Zusatzgewichten (Technik geht aber vor Gewicht/Belastung) können – je nach Entwicklungsstand und Trainingsalter – erste Inhalte zur Entwicklung der Maximal- und Reaktivkraft Anwendung finden. Des Weiteren sind Schnellkraftreize unverzichtbar.

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Beschleunigung (Agilität)

Beschleunigungstraining sowohl OFF ICE als auch ON ICE in allen Ebenen (sagittal, frontal und transversal) ist unerlässlich und muss ein fester Bestandteil jedes Training sein. Auch muss bedacht werden, dass die eishockeyspezifische Handlungsschnelligkeit – unter anderem – ein hohes Maß an Reaktions- und Entscheidungsschnelligkeit verlangt, die es daher gezielt zu verbessern gilt, z. B., indem das Techniktraining bereits frühzeitig mit Entscheidungsanforderungen (Einfach- oder Auswahlreaktionsentscheidungen) bzw. mit einem taktischen Bezug verbunden wird.


Ausdauer

Gezielte, möglichst individualisierte extensive und intensive Intervall-Einheiten dienen dazu, sowohl die aerobe als auch die anaerobe Grundlage zu bilden (Beispiel MAS). Die LSD-Methode (long-slow-distance) ist eine weitere Möglichkeit, um eine aerobe Basis zu schaffen, wird aber nicht als Mittel der Wahl angesehen (wissenschaftliche Evidenz und Zeitökonomie). Die oben genannten Trainingsmethoden dienen zur Verbesserung von Spielleistung, Belastungsverträglichkeit und Regenerationsfähigkeit.

Spielformen (klein, mittel und groß) sind in jeder Altersstufe ein hervorragendes Mittel, um die eishockeyspezifische Ausdauer und Beschleunigungsausdauer zu trainieren.


Handlungsschnelligkeit

Auch im Aufbautraining 2 stehen Spiel- und Übungsformen mit variantenreichen Aufgabenstellungen im Mittelpunkt. Im Spielsituationstraining sollen die Spieler möglichst schnell effektive Lösungen finden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Antizipation in möglichst realen Spielsituationen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Spieler entsprechende Situationen bereits erlebt/trainiert und Lösungsstrategien (technisch und taktisch) für die jeweiligen Situationen kennengelernt haben. Neben eishockeyspezifischen Techniken und Taktiken soll den Spieler daher stets auch ein an konkrete Spielsituationen geknüpftes taktisches Wissen vermittelt werden!

  • Einsatz von Video-Analysen und Taktiktafeln

    Der Trainer kann Musterwiedererkennungs- und Spielsituationsaufgaben mit statischen und bewegten Bildern am Bildschirm und an der Taktiktafel durchspielen. Als Ergänzung kommt Video-Feedback im Training hinzu.
     

  • Video-Feedback

    Blickstrategien und Antizipation lassen sich mit Videos (am besten 3-D-Videos) mit Altersklassen- und Geschlechtsbezug verbessern.

  • Komplexe Übungsformen

    Aufbauend auf den vorherigen Förderstufen werden Richtungswechsel, Abbrems- und Beschleunigungsaktionen in komplexer werdenden Übungsformen trainiert.