Nachwuchstraining organisatorisch und inhaltlich strukturieren

Die ausschließliche Einteilung nach Spiel-/Altersklassen ist für eine langfristig angelegte Spielerausbildung nicht sinnvoll – zu groß können die körperlichen und motorischen Unterschiede sein.
 

In den unteren Altersstufen können Entwicklungsunterschiede bis zu drei Jahren auftreten, was ein sehr individuelles Training notwendig macht. Außerdem ist der unterschiedliche Entwicklungsverlauf von Mädchen und Jungen zu beachten.

Ausbildungsbausteine

Die Zuordnung von Altersbereichen zu den fünf Ausbildungsstufen ist als idealtypisch anzusehen, keineswegs als Dogma; sie soll Trainern lediglich zur Orientierung dienen, um

  • Training und Spiel alters- und entwicklungsgerecht durchführen zu können,
  • passende Inhalte zum jeweiligen Entwicklungsstand der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten, technischen Voraussetzungen und zum Potenzial der Spielfähigkeit jedes einzelnen Spielers zu finden,
  • eine frühzeitige, einseitige, spezialisierte und nur auf Wettkampferfolg abzielende „Ausbildung“ zu verhindern,
  • durch einen altersgemäßen Leistungsaufbau perspektivisch ein höheres und vor allem stabileres Leistungspotenzial zu erreichen sowie
  • Kinder und Jugendliche langfristig an die Sportart zu binden (Verhindern der Drop-out-Problematik).

Die Übergänge zwischen den einzelnen Trainingsstufen müssen in der Praxis fließend sein. Wichtiger ist die Vollständigkeit, d. h. die umfassende Erarbeitung der Inhalte jeder Stufe. Werden die jeweiligen Ausbildungsinhalte nicht umfassend geschult, ergeben sich klare Defizite in den folgenden Trainingsstufen. Deshalb ist das kalendarische Alter lediglich für die Wettspielstruktur relevant, d. h. aber beispielsweise nicht, dass ein 16-jähriger Spieler automatisch die Ausbildungsziele des Aufbautrainings 2 verfolgt. 

Zudem muss berücksichtigt werden, dass es Spät- und Quereinsteiger mit unterschiedlichen Voraussetzungen gibt: Nicht alle Eishockeyspieler beginnen ihre Laufbahn in einer Trainingsgruppe, die sich in der Ausbildungsstufe „Basisschulung" oder „Grundlagentraining" befindet. Somit bedarf es einer deutlichen Differenzierung der Inhalte (und in einigen Teilbereichen auch der Intensitäten), um Spät- oder Quereinsteigern in einer fortgeschrittenen Ausbildungsstufe angemessene Trainingsreize im Sinne des langfristigen Leistungsaufbaus anzubieten. Ausbildungsziele aus vorangegangenen Ausbildungsstufen können natürlich generell bei allen Spielern gezielt wiederholt werden, bei Spät- und Quereinsteigern ist dies unabdingbar.